MoU – Memorandum of Understanding
Memorandum of Understanding der Teilnehmer/innen der Wandelkonferenz vom 26.-28.10.18 in Sulzbrunn
Dieses Memorandum richtet sich an alle Menschen und Organisationen, die sich in den sozialökologischen Wandel der Gesellschaft einbringen wollen. Wir haben uns zusammengefunden, um ein Bündnis für den sozialökologischen Wandel zu initiieren. In diesem Memorandum halten wir unsere gemeinsamen Werte, Inhalte, Ziele und Pläne fest. Sie stellen die bisherigen Arbeitsergebnisse dar und verstehen sich als Ausgangspunkt für weitere Entwicklungen des Wandelbündnisses in folgenden Feldern: Bewusstsein/Bildung, Digitales/Technologie, Kultur, Ökologie, Ökonomie, Soziales.
Eingangsimpuls
„Wofür wir stehen, ist ein gutes Leben für alle. Und damit meinen wir nicht nur ein gutes Leben für alle Menschen eines Landes oder Kontinents; wir meinen eine gute Welt für alle Lebewesen, eine Welt, in der Mensch und Natur in Frieden sind.
Und wenn wir uns auf so ein gemeinsames Ziel einlassen, dann bedeutet das, wir machen eine Expedition in die Zukunft. Weil die Strukturen, die wir seit Jahrtausenden haben, die Welt kaputt machen, brauchen wir neue Wege. Aber wir kennen die Zukunft nicht. Was wir wissen ist, dass wir uns eine andere Zukunft wünschen als die, die uns droht. Und machen wir uns zu einer gemeinsamen Expedition auf — dann laden wir alle dazu ein.
Wir nehmen alle mit: Visionärinnen und Künstler, Polizisten und Hebammen. Wir gehen mit Herzspezialistinnen und Brückenbauern. Wir brauchen wirklich alle. Wir mögen den Brückenbauer so lange für unwichtig halten, bis wir an einen Fluss kommen, den wir nicht überqueren können. Die ganze Zeit hat uns der Brückenbauer genervt und ist dauernd beim Reiten vom Pferd gekippt. Und jetzt wird er plötzlich eminent wichtig.
Es sollen wirklich ALLE dabei sein. Und es ist keine besser und keine schlechter. Wenn wir uns in diesem Bewusstsein und in diesem Vertrauen verbinden, dass auf einem unbekannten Weg in eine unbekannte Zukunft jeder jeden braucht, dann wird es wirklich gelingen.“
Dieser „Impuls“ mag als Inspiration zur Formulierung einer Vision des Wandelbündnisses dienen.
Wertegrundlagen des Wandelbündnisses
Diese Wertegrundlagen wollen akzeptable Minimalgrundlagen für ein möglichst breites Bündnis der Wandelakteure schaffen. Das Bündnis für den sozialökologischen Wandel soll kein Weltbild im Detail definieren. Wir wollen vielmehr alle Akteure miteinander verbinden,
- die das gute Leben für alle anstreben
- die den achtsamen Umgang mit allen Lebensformen bejahen
- die Unterschiedlichkeit wertschätzen (können)
- zu deren Grundsätzen der Respekt vor verschiedenen Lebensweisen und -perspektiven gehört
- die andere nicht ausgrenzen wollen
Im Sinne der G20-Alternative „Gipfel für globale Solidarität“ vom 5. + 6. Juli 2017 halten wir die Lösung folgender Herausforderungen für dringlich:
- Die Realisierung der Prinzipien der Menschenwürde für alle unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe, spiritueller Ausrichtung, sexueller Orientierung und Menschen mit Einschränkungen
- Die Beseitigung von Not, Ausbeutung, Unterdrückung
- Die generelle und lebenslange Förderung und Entwicklung von Bewusstseinsprozessen
- Die Herstellung eines friedlichen Umgangs der Menschen und Völker untereinander
- Der Frieden zwischen Natur und Mensch und die Stärkung des Bewusstseins für die Konsequenzen menschlichen Handelns für das ökologische Gleichgewicht
- Die menschenfreundliche Umsetzung sozialer Rechte
- Die individuelle Teilhabe an Weltgestaltung und die Weiterentwicklung von Demokratie
- Der Aufbau von Gemeinwesen, die auf Kooperation, Selbstbestimmung und Solidarität beruhen
- Der Aufbau von Wirtschaftsstrukturen, die Gemeinwohl und sozioökologischen Reichtum in den Vordergrund stellen.
Als Inspiration für unsere Wertebasis beziehen wir uns vor allem auf:
Erd-Charta, Menschenrechte und die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, sowie:
- Aufruf zum Leben
- Buen Vivir
- Charta für ein Europa der Menschen und Regionen
- Charta von Palermo
- Das Generationenmanifest
- Das konvivialistische Manifest
- Das Oslo-Manifest
- Das Tamera Manifest
- Die Wende der Titanik: Wiener Deklaration für eine zukunftsfähige Weltordnung
- Entwurf der Allgemeinen Erklärung der Rechte von Mutter Erde
- Ethify Wertefächer
- Freie Welt Charta
- Manifest der „Initiative Humanismus – für Menschen, gegen Dogmen“
- Manifesto for Transformative Social Innovation
- Transition Charta
- Weltbürger – Aufruf der 13
Wir haben uns auf folgende Sammlung von Zielen des Wandelbündnisses mit einer Fünf-JahresPerspektive geeinigt. Sie stellt die Grundlage für einen anschließenden Konkretisierungsprozess dar.
Ziele des Wandel-Bündnisses
Den inneren und äußeren Wandel verbinden
Ziele für die Außenwirkung
- Individualität der Organisationen innerhalb des Bündnisses wertschätzen
- Kooperation und Vernetzung zwischen den Organisationen ermöglichen und unterstützen
- Reichweite und Wirksamkeit der Mitgliedsorganisationen deutlich steigern
- Service-Portfolio des Bündnisses darstellen: Raum-, Know-How- und Bedarfs-Vermittlung; Veranstaltungsmanagement; Methoden und IT-Werkzeuge, Webhosting sowie weitere Angebote, die noch hinzukommen werden
- Wirkung in Politik und Gesellschaft entfalten und evaluieren
- Orte des Wandels stärken, vernetzen und ermöglichen
- Ressourcen gemeinwohlorientiert einsetzen
- Sichtbarkeit der Wandelbewegung erhöhen
Ziele für interne Zusammenarbeit
- Diversität
- Wirksamkeit von Prozessen und Ergebnissen reflektieren, evaluieren und für alle sichtbar machen
- Technische System-Kompatibilität und Plattform-Integration
- agile Organisationsstruktur
- Regelmäßige Zusammenkünfte
- Feiern und Zelebrieren
Wir machen die Zwischenergebnisse des Zielfindungsprozesses unter folgender Adresse zugänglich:
https://wechange.de/group/wandelbundnis/
Mit der Unterzeichnung dieses Memorandums erkläre ich mein inhaltliches Einverständnis und meine Bereitschaft, das Memorandum zu verbreiten. Sulzbrunn, den 28.10.2018