Wandelbündnis – Gesamtverband für den sozial-ökologischen Wandel
Die neue Organisation fungiert als öffentlicher Ansprechpartner und Dienstleister für Akteur*innen der gesamtgesellschaftlichen Transformation
(efp) – Am 29.05.2020 wurde das „Wandelbündnis – Gesamtverband für den sozial-ökologischen Wandel“ als Auftakt des „For-Futures-Summits“ per Online-Videokonferenz gegründet. Mit dabei waren 40 stimmberechtigte Mitglieder aus dem ganzen deutschsprachigen Raum. Sitz des Verbandes ist Berlin.
Der Gründung vorausgegangen waren eine zweijährige Arbeit der Projektgruppe, zwei Wandelkonferenzen 2018 und 2019, eine Strategiekonferenz im März 2020 sowie persönlicher Einsatz von vielen Beteiligten. Formal ist das Wandelbündnis ein gemeinnütziger Verband, der aus dem 2015 gegründeten gemeinnützigen „Freie Kommunikation und nachhaltiger Lebensstil e.V.“ hervorgegangen ist.
Den Zweck des Verbandes beschreibt Mitgründer und Vorstandsmitglied Andreas Sallam so: „Wir verstehen uns als integrierender und verstärkender Faktor der sozial-ökologischen Transformation der westlichen Gesellschaften, zunächst im deutschsprachigen Raum. Dabei beziehen wir uns nicht nur auf die gewohnt rationale, sondern auch auf emotionale und spirituelle Ebenen.“
Das Wandelbündnis ist nach soziokratischen und solidarischen Prinzipien organisiert. Dies lässt sich bereits an der Kostenregelung für die Mitglieder erkennen. Monique Heße, Betreiberin des Theater-Kulturprojekts „Buehnenzauber.org“ und Vorstandsmitglied: „Da wir uns einer Vertrauenskultur verpflichtet sehen, gehen wir von einem solidarischen Finanzierungsmodell aus: Jede Organisation gibt, so viel ihr passend erscheint.“ Das Wandelbündnis ist ein Zusammenschluss von Organisationen und Akteur*innen des sozial-ökologischen Wandels. Vorstandsmitglied, Ökoligenta-Betreiber und Großvater Bobby Langer: „Wir wollen die enkeltaugliche, klimafreundliche Umgestaltung unseres Zivilisationsmodells kraftvoll vorantreiben. Deshalb lade ich alle, die sich durch das Wandelbündnis angesprochen fühlen, ein, dem Verband beizutreten.“
Die Aufgaben des Wandelbündnisses:
- Ansprechpartner für Politik, Medien und andere gesellschaftliche Akteure
- Öffentlichkeitsarbeit
- Service- und Presse-Büro
- Trust Center
- Vernetzung und Herstellung von Synergien unter den Mitgliedsorganisationen und vieles mehr, das gemeinsam leichter zu erreichen ist
„Wandelbündnis – Gesamtverband für den sozial-ökologischen Wandel“ dient allen als themenfeldübergreifender Gesamtverband der Bewegung für die anstehende sozial-ökologische Transformation (für die sechs Handlungsfelder Bildung – Bewusstsein, Digitales – Technik, Kultur, Ökologie, Ökonomie, Soziales)
Die politische, pädagogische und wissenschaftlich- technische Umsetzung des Leitbilds einer nachhaltigen Entwicklung ist die alles entscheidende Aufgabe in diesem Jahrtausend.
Das Leitbild hat verschiedene Dimensionen aus denen sich unvermeidbare Zielkonflikte und Fragen ergeben:
Ökonomisch: Welche Güter und Dienstleistungen brauchen wir für eine zukunftsfähige Lebensweise?
Ökologisch: Wie viel Belastung vertragen unsere Ökosysteme und wir Menschen langfristig?
Sozial: Wie viel Armut und Ungleichheit wollen wir regional und global zulassen?
Kulturell: Welche Weltbilder, Wertmaßstäbe und Werte braucht eine zukunftsfähige Welt?
Unsere Eltern gaben uns folgende Weisheit mit auf den Weg: „Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir.“ Nur das Leben war vielgestaltiger als wir es in der Schule lernten. Die Folgen der Zerstörung der Natur und der damit einhergehende Klimawandel waren kein Thema, auch nicht die Folgen ungebremsten Wachstums in der Wirtschaft. Die Nebenfolgen und auch die Spätfolgen von technischen Neuerungen wurden nicht rechtzeitig abgeschätzt (vgl. Veröffentlichungen der –Technikfolgenabschätzung =TA).
Der übergeordnete Maßstab für die Technologiebeurteilung und die Abschätzung der Technikfolgen ist heute mehr den je nicht die scheinbare technisch-technologische und ökonomische „Machbarkeit“, sondern ihre ökologische und soziale Verträglichkeit in einer komplexen Vorausschau. Die zugelassene Fehlentwicklung trägt globalen Charakter und zwingt uns zur Umkehr und der Gestaltung einer nachhaltigen Entwicklung.
Nach Franz Alt (Umweltserie im ZDF Zukunft Erde v. 24. 10. 2005) leidet jedes zweite Kind an Asthma oder an Allergien. Jeder vierte Deutsche hat ein beschädigtes Immunsystem. 67.000 Menschen- so eine Studie der EU – sterben in Deutschland jedes Jahr an Krebs, dessen Ursache Russpartikel und Feinstäube sind. Zwei akute Gefahrzonen sind Auto und Wohnung.
Die Konstruktion und Herstellung von Autos und Häusern sind geniale Leistungen und für das Leben der Menschen ein riesiger Fortschritt. Dennoch stecken das Auto (obwohl Deutschland als Autohersteller international hohes Ansehen hat) wie auch der Bau von Häusern noch in den Kinderschuhen. Es sind beides Technische Systeme mit hohen Verlust- und Schadenspotenzialen.
80 -85 Prozent der für das Fahren mit dem Kraftfahrzeug eingesetzten Energie geht für den eigentlichen Zweck verloren, denkt man an die Wärme- und Reibungsverluste und die Abnutzung. Nur 1 Prozent der aufgewendeten Energie wird für den eigentlichen Zweck der Fortbewegung von Insassen und Gütern genutzt. Gar nicht zu reden von dem Abrieb von Brems- und Kupplungsbelägen in Staubform, hoch gefährlich für die Lunge des Menschen im Nanobereich, z. B. bei bestimmten Asbeststäuben, die hakenförmige Staubkörner haben.
Wo bleiben die (nach groben Schätzungen) in der Welt durch Fahrzeugnutzung jährlich anfallenden 860.000 Tonnen staubförmiger (!) Bremsbelagabrieb und Kupplungsbelagabrieb?
Den Reifenabrieb noch nicht mitgerechnet. Von den Gebäuden und Kraftfahrzeugen gelangen weitere Emissionen in die Umwelt, wie Schadstoffe, darunter CO2, Altöl, Schmutzwasser,
Scheibenenteiser,… Auch die Raumluft im Pkw und Lkw ist oft mit Schadstoffen belastet, wie auch die Luft in vielen Gebäuden.
Über neunzig Prozent unserer Lebenszeit verbringen wir Menschen in Gebäuden und Fahrzeugen .
Ob wir arbeiten oder feiern, ob wir allein sind oder in Gesellschaft, ob wir wachen oder schlafen- wir sind immer umgeben von unserer natürlichen Haut, unserer Kleidung (als sogenannte 2. Haut) und der Gebäudehülle bzw. Hülle des Fahrzeuginnenraumes ( als sogenannte 3. Haut).
Freundliche Grüße Joachim Stein